Vor allem Bildungszugänge und Bildungsübergänge werden bei einer interessanten Tagung im Februar in Loccum auf den Prüfstand gestellt. Es handelt sich um das 2. Symposium des DFG-Projekts „Das Menschenrecht auf Bildung„. Hier gibt es weitere Informationen.
Autor: Alexander Filipović
Zur Tagung „Internetökonomie“
Anfang des Monats habe ich eine Tagung zum Thema „Internetökonomie und Ethik“ (vgl. dieser Beitrag) besucht. Wie ich es erwartet hatte handelte es sich tatsächlich um eine sehr interessante Tagung, auch wenn allgemeine moralökonomische und technikethische Fragen im Fordergrund standen (und weniger etwa ethische Herausforderungen der Ökonomie im Web 2.0). Beeindruckt hat vor allem die interdisziplinäre Zusammensetzung der Fachtagung: Ökonomen, Informatiker, Soziologen, Rechtswissenschaftler, Philosophen und Theologen haben sehr engagiert und mit großer Neugierde an den Ansätzen der anderen Teilnehmer miteinander diskutiert. Man konnte sehr viel lernen.
Auf „Telemedicus“ gibt es zwei interessante Interviews zur Tagung mit einigen Tagungsteilnehmern:
- Balthas Seibold wird befragt zur Rolle von Informations- und Kommunikationstechniken in der Entwicklungszusammenarbeit. Seine These: Das Internet muss im Kontext der Entwicklungszusammenarbeit als Ressource für Ausbildung, Fortbildung und Weiterbildung verstanden werden. Anstrengungen gehen daher in die Richtung, das Lernen mit dem Internet zu ermöglichen.
- Karsten Weber antwortet auf Fragen zu den Herausforderungen der Informationsfreiheit. Er versteht Informationsfreiheit ausschließlich als individuelles Abwehrrecht. Seinen (alles andere als naiven) libertären Ansatz habe ich bei der Tagung (kritisch) kommentiert.
Die Tagungsbeiträge (Hauptvorträge und Kommentare) werden im Herbst 2008 im Verlag Duncker & Humblot publiziert.
Luhmanns Zettelkasten: Jemand hat reingeschaut
Wegen eines Rechtsstreits zwischen den Erben von Niklas Luhmann war das eigentliche Werk des großen Soziologen lange verschlossen. Jetzt haben es ein paar Leute getan: Sie haben reingeschaut und sogar mit dem Register nach bestimmten Zetteln gesucht und welche gefunden. Darf man sich auf eine Edition freuen? Zumindest scheint er zunächst mal gescannt zu werden.
Weiteres, unter anderem ein Hinweis auf ein interessantes Interview mit André Kieserling (Podcast), der dabei war, bei (in der?) Strengen Jacke.
Jürgen Kaube von der FAZ war auch dabei und hat darüber geschrieben (Frankfurter Allgemeine Zeitung, 03.12.2007, Nr. 281, S. 37). Laut Kaube waren mit dabei Bettina Heintz (Bielefeld), André Kieserling, Rudolf Stichweh und die Erbin (Luhmanns Tochter Veronika). Kaub resümiert:
Alles in allem steht man vor dem beeindruckenden Relikt eines Gelehrtenlebens, das den Begriff der Gelehrsamkeit selbst verändert hat, indem es ihn mit äußerster Aufmerksamkeit für Gegenwart verband. Es ist ein Dokument dafür, wie gute Wissenschaft entsteht, hier so gut wie ohne Drittmittel, durch eine so gut wie ausschließlich der Forschung – und nicht der Forschungspolitik oder dem Anträgeschreiben – gewidmeten Biographie, und durch Interdisziplinarität in einem Fall.
Aus: Kaube, Jürgen (03.12.2007): Zettels Nachlass. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ), Ausgabe 281, 03.12.2007, S. 37.
Webmontag für Franken
Florian Bailey hat mich auf den „Webworgerdable, den Webmontag für Franken“ aufmerksam gemacht. Vielleicht gehe ich da sogar mal hin.
Tagungsankündigung: Die Ethik und die politische Kommunikation
Weil vielleicht nicht alle bei netzwerk-medienethik.de vorbeiklicken: Bei der nächsten Jahrestagung des Netzwerkes Medienethik geht es um ethische Problemfelder des politischen Journalismus, der politischen Öffentlichkeitsarbeit und der gesamten politischen Kommunikation. Eine große Tagung wurde da organisiert. Die Jahrestagungen des Netzwerks Medienethik stellen inzwischen das größte Treffen medienethisch Aktiver und Interessierter im deutschsprachigen Raum dar. Hier gibt es alle weiteren Informationen.
Wurstreportage – Eichsfelder Mettwurst in der „Zeit“
Die Eichsfelder Kälberblase ist so ziemlich das beste, was man als Nahrung überhaupt auf den Tisch bekommen kann. Ich sage das aus jahrelanger Erfahrung. Diese Eichsfelder Wurst ist die beste Mettwurst der Welt. Eine sehr gelungene Reportage gibt es dazu in der Zeit (08.11.2007, Nr. 46) unter dem Titel „Perlen von den Säuen“. Ich darf zitieren:
Bei der Mettwurst ist alles eine Frage des Kalibers. [Der] […] 120er Feldkieker kann sogar zehn Monate hängen und brilliert dann immer noch mit einer zarten Textur: Erst weich und cremig im Biss mit leicht säuerlichen Aspekten im Hintergrund. Dann kommt die Attacke, ein warmer Erdgeschmack explodiert am Gaumen und mischt sich mit dem reinen Fleischaroma. Schließlich schmilzt der Biss, und alles fließt dahin. Diese verblüffende Fähigkeit verdankt sie, man muss der Wahrheit ins Auge sehen, ihrem Fettgehalt. Unter den Würsten ist der Feldkieker aus dem Eichsfeld das Rubensmodell. Diät ist woanders.
(Weltweit) Kaufen kann man die Wurst z.B. hier oder hier.
Quelle des Bildes: http://www.klingebiels-hof.de.
Ökonomie des neuen Netzes – wirtschaftsethische Perspektiven
Anfang Dezember 2007 findet in Münster eine spannende Tagung zum Thema „Internetökonomie und Ethik“ statt. Es geht um wirtschaftsethische und moralökonomische Perspektiven des (neuen) Internets. Dem Programm nach könnten sich interessante Anknüpfungspunkte zur vergangenen Tagung „das neue netz“ in Bamberg ergeben.
Titel der Vorträge sind
- „Anything goes? Ethisch sensible Problemfelder in der digital vernetzten Wirtschaft“
- „Demokratie, Zensur, Kontrolle des Internet“
- „Der gläserne Mensch. RFID-Technik, Cookies etc. als Chance für die Wirtschaft und Gefahr für den Menschen?“
- „Entstehung, Missbrauch und Erosion von Vertrauen bei elektronischer Kommunikation“
- „Wettbewerb versus Kooperation. Veränderte normative Grundlagen und Bewertungen durch die Internetökonomie?“
- „Digital divide (global und national)“
Ich darf bei der Tagung den Eröffnungsvortrag von Karsten Weber kommentieren.
Datum: Mittwoch. 05.12, 14:30 – Freitag. 07.12, 13:00
Tagungsort: Akademie Franz Hitze Haus, Münster,
Information und Anmeldung.
Beitrag zur Medienethik erschienen
Der von mir letztes Jahr in Nürnberg gehaltene Vortrag zu den medienethischen Herausforderungen des Medienwandels ist nun als Aufsatz im 40. Jg. (H. 3) der Communicatio Socialis erschienen (bibliogr. Angaben und Abstracts hier).
Thematisch gut dazu passt der im gleichen Heft erschienene Artikel von Walter Hömberg mit dem Titel „Wissen ist Macht!? Medien und Kommunikation in der ‚Wissensgesellschaft‘ „. Das ist die Textfassung des Eröffnungsvortrags bei der DGPuK-Jahrestagung in Bamberg zum Thema “Medien und Kommunikation in der Wissensgesellschaft” (vgl. dazu auch dieser Eintrag).
Neues Theme
Das von mit ehemals benutzte WordPress-Theme „Pool“ ist mir ein wenig zu eng geworden. Angeregt durch Stephans Weblog habe ich mich für „Regulus von Ben @ Binary Moon“ entschieden und die CSS ein wenig angepasst. Nun ist mehr Platz. Weitere Anpassungsarbeiten werden sicherlich noch folgen.
Vortrag zur Alltagsliteralität der Wissensgesellschaft
Morgen fahre ich nach Mülheim/Ruhr und besuche die Herbsttagung der Kommission Bildungs- und Erziehungsphilosophie in der Sektion Allgemeine Erziehungswissenschaft der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft. Thema der Tagung: „Medien, Technik und Bildung“ (1.-3.10.2007).
Der Titel meiner Präsentation lautet „Die Alltagsliteralität der Wissensgesellschaft. Wissensvermittlung, Beteiligung und Kompetenz in medien- und bildungsethischer Perspektive“. Darin sortiere ich einige Gedanken neu, die ich in meiner Dissertation dargestellt habe.
Das ist mein erster Auftritt bei den Pädagogen und Erziehungswissenschaftlern – ich bin sehr gespannt, wie mein Zugriff auf die erziehungswissenschaftlichen Fragestellungen ankommt. Das Handout gibts schon hier, die Präsentation nach der Tagung.