Ich bin erschüttert von den Anschlägen auf das Satiremagazin „Charlie Hebdo“. Man sieht daran, wie wichtig es ist, den fundamentalen Wert der Meinungsfreiheit inklusive humanitärer Streitformen gegen seine Feinde zu verteidigen, politisch zu gestalten und gesellschaftlich zu pflegen. Meinungsfreiheit bedeutet nicht, dass wir einverstanden sein müssen mit den Äußerungen von anderen. Meinungsfreiheit ist eine Chiffre für die freiheitlich-humanitäre Gestalt, in der Meinungsverschiedenheiten ausgetragen werden. Sie hat gleichermaßen menschenrechtliche wie politisch-demokratische Funktionen.
Ich hatte mich Ende September 2012, als Mohammed-Karikaturen in dem Magazin erschienen sind, kritisch aus medienethischer Perspektive geäußert. Dass jetzt in dieser entsetzlich gewalttätigen Weise die Debatte über Meinungs- und Religionsfreiheit weitergeführt wird (so interpretiere ich den Anschlag zu diesem Zeitpunkt), ist katastrophal.