Über die Ethik der TV-Unterhaltung habe ich für das Magazin der Zeitungsgruppe Straubinger Tagblatt/Landshuter Zeitung (Wikipedia-Eintrag, Internetauftritt) letzten Samstag einen größeren Beitrag geschrieben. Der Text trägt den Titel: Mehr Niveau. Was wir von TV-Unterhaltung erwarten sollten. Mit freundlicher Genehmigung der Zeitung darf ich hier das PDF des Beitrags zur Verfügung stellen.
Der Beitrag ist erschienen am 5.7.2014 auf S. 1 des Magazins zum Wochenende der Zeitungen der Mediengruppe Straubinger Tagblatt/Landshuter Zeitung. Im Internet ist er nur hinter der Bezahlschranke als EPaper erhältlich.
Neues Heft zu Communicatio Socialis zu Ethik des Boulevards und der Unterhaltung
Die Unterhaltung ist in der Medienethik eher ein Randthema und wird zu selten thematisiert. Die medienethische Zeitschrift „Communicatio Socialis“ widmet sich aber jetzt in ihrem neuen (Heft 2/2014) der Unterhaltung. Unter anderem hat Christian Schicha einen Aufsatz beigetragen. Hier gibt es das Inhaltsverzeichnis und das Editorial gratis (alle anderen Artikel gegen Abo oder Einzelartikelkauf).
Medienethisch bedeutsam ist die Fernsehunterhaltung vor allem aus zwei Gründen. Erstens gibt es dauernd Klagen über die mangelnde Qualität von Unterhaltungssendungen oder solchen Sendungen werden sogar für unmoralisch oder gefährlich erklärt. Zweitens erreichen Shows und Filme ein riesiges Publikum und transportieren dabei Werte, Gerechtigkeitsvorstellungen und Entwürfe des guten Lebens bis in den letzten Winkel der Gesellschaft. Beide Punkte verlangen nach einer gründlichen medienethischen Beschäftigung mit dem Thema.
Für meinen Text habe ich profitiert von meinem Hauptseminar zur Ethik der Fernsehunterhaltung im SS 14 an der HfPh. Hier das Programm:
10.04.2014
- Vorbesprechung: Einführung, Erläuterung des Seminarprogramms, Verteilung der Referate/Impulse
24.04.2014 (diese und alle weiteren Sitzungen 4-stdg.)
- Anthropologie und Ethik der Unterhaltung, Orientierungen in der Philosophie (Beispiel: Gewalt in Spielfilmen)
- Zur Qualität des Fernsehprogramms. Ethik und Ökonomie (Marktanteile, Erlöse…) der Fernsehunterhaltung (Beispiel: Fernsehshows/ Unterhaltungsshows)
15.05.2014
- Kritik an der Massenkultur bzw. „Kulturindustrie“ von Horkheimer und Adorno (Beispiel: (Volks-)Musikshows)
- Stanley Cavells Theorie der Populärkultur
22.05.2014 (zusammen mit Prof. Markus Schächter)
- Narration und Wertkommunikation: kulturwissenschaftliche und ethische Perspektiven – theoretische Orientierung
- Fernseh- und Spielfilm (am Beispiel von „Unsere Mütter unsere Väter“)
05.06.2014
- Fiktionale Fernsehserien (Beispiel: “Red Band Society”, „Borgen“)
- Realitiy- und Scripted Reality-Formate („Berlin Tag & Nacht“, „Köln 50667“, Dschungelcamp, Castingshows)
26.06.2014
- Doku- und Infotainment, Politische Talkshows
- Qualitätskriterien für Fernsehunterhaltung ethisch entwickeln
- Hausmanninger, Thomas (1999): Von der Humanität vergnüglicher Mediennutzung. Überlegungen zu einer Ethik medialer Unterhaltung. In: Theologie der Gegenwart 42 (1), S. 2–14.
- Wunden, Wolfgang, Medienethik im gesellschaftlichen Wandel. Wer setzt Normen für die TV-Unterhaltung, in: tv diskurs 5 (17) (2001) 38–41. Verfügbar unter: http://fsf.de/medienarchiv/beitrag/wer-setzt-normen-fuer-die-tv-unterhaltung-medienethik-im-gesellschaftlichen-wandel/.